Berufsberatung ja, aber anders: Bühne frei für die Pflege

Mit einem außergewöhnlichen Projekt, an dem unter anderem Manuela Odendahl, Pflegedienstleitung der AKB Elke Dodenhoff GmbH, beteiligt war, hat das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege eine Kampagne ins Leben gerufen, die unter dem Titel »Pflegehelden – Zukunftsberufe in der Pflege und Pflegewissenschaft« jungen Menschen eine berufliche Orientierung hin zu den Pflegeberufen eröffnen soll. In den Blick genommen wird dabei die neue generalistische Pflegeausbildung, die eine Zusammenfassung der Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege vorsieht mit der Möglichkeit, sich anschließend weiter zu spezialisieren.

Mit einem Theaterstück von und mit Schülerinnen und Schülern der Mittelschulen bis Gymnasien und gemeinsam mit Experten aus der Pflege soll das anspruchsvolle und vielfältige Berufsfeld Pflege Jugendlichen, die vor ihrem schulischen Abschluss und damit der Frage, wie ihre berufliche Zukunft aussehen soll, stehen, nahegebracht werden. Eine Art szenische Berufsberatung also, die so nah wie möglich an der Lebenswelt der Jugendlichen stattfinden soll. »Besonders erfreulich ist, dass sich auch diesmal wieder Expertinnen und Experten aus der Praxis gefunden haben, um das Projekt eine Woche zu begleiten, die Jugendlichen zu informierten und ihnen für sämtliche Fragen zur Berufspraxis zur Verfügung zu stehen. Ein solches Projekt ist nur möglich, wenn engagierte Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trotz der hohen Arbeitsauslastung für derartiges Engagement freistellen«, sagt Katja Molitor, die das Projekt seitens des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege maßgeblich begleitet.

Den Auftakt zu diesem Theaterprojekt machte die Dominik-Brunner-Realschule in Poing. Acht junge Darstellerinnen und Darsteller aus verschiedenen Klassen der 8. bzw. 9. Jahrgangsstufe hatte die Schulleitung dafür vom Unterricht freigestellt. Ergänzt wurde diese Gruppe durch Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen der Pflege, also Altenpflege, Kranken- und Kinderkrankenpflege auf Station einer Akutklinik – und Außerklinische Intensivpflege. Das Thema Außerklinische Intensivpflege wurde dabei besetzt von Manuela Odendahl, Pflegedienstleitung der AKB Elke Dodenhoff GmbH.Mithilfe von Vorinterviews verschafften sich die Schülerinnen und Schüler zunächst einen Überblick über die jeweilige Arbeit des befragten Experten und erarbeiteten daraus eine erste Fassung des Theaterstücks, das sich unter der Leitung des Theaterpädagogen Jean-Francois Drozak, Agentur Kunstdünger Nürnberg, und im Verlauf weiterer Gespräche, Skriptanpassungen und Theaterproben zu einem ernsthaften, informativen, lehrreichen und zugleich auch unterhaltsamen Stück verdichtete. In der bühnenreifen Endfassung des Stück hatten schließlich alle ihren Platz: Die Schülerinnen und Schüler, die anschaulich und praxisnah das nachspielten, was sie von den Experten gelernt hatten, und die Experten, die nach jeder Szene Fragen beantworteten und Auskunft darüber gaben, was ihren Beruf so außerordentlich macht. »Besonders gefallen hat mir, dass sich die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ernsthaft und vertieft mit dem Pflegeberuf auseinandergesetzt haben und aufgrund ihres Talents und ihrer Einsatzbereitschaft ihren Mitschülerinnen und Mitschülern einen wertvollen Eindruck vom Pflegeberuf und den damit verbundenen beruflichen Möglichkeiten vermitteln konnten«, beschreibt Katja Molitor, Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, ihre Eindrücke nach der Uraufführung.

Um diese besondere Form der »Berufsberatung« auch in Zeiten der Corona-Pandemie und de damit verbundenen Einschränkungen vielen Jugendlichen zugänglich zu machen, wurde mit allen Experten ein zusätzlicher Podcast produziert und das Theaterstück als Hörspiel aufgenommen.

AKB-Expertin Manuela Odendahl hat ihren Job dabei so gut gemacht, dass sie bereits für weitere Projekte angefragt worden ist und demensprechend auch im kommenden Jahr dieser besonderen Kampagne des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege zur Verfügung stehen wird.